Neue Waldstrasse für Schutzwaldpflege in Isenthal

Förster Peter Kempf, Projektverfasser Josef Walker, Baumeister Bernhard Epp, Korporationsvizepräsident Wendelin Loretz, Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti, Kantonsforstmeister Roland Wüthrich und Bürgergemeindepräsident Stefan Gasser anlässlich der Eröffnung der Waldstrasse

Bild: Amt für Forst und Jagd

Im Grosstal in Isenthal hat die Korporationsbürgergemeinde Isenthal eine bestehende Waldstrasse um 650 Meter verlängert, um wichtigen Schutzwald oberhalb von Wohnhäusern und der Gemeindestrasse zu erschliessen. Das verwendete Baumaterial konnte zu einem beachtlichen Teil vor Ort gewonnen und aufbereitet werden. Am 8. November 2023 fand unter Anwesenheit von Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti und Vertretern von Korporation Uri, Korporationsbürgergemeinde Isenthal und den Projektbeteiligten die offizielle Eröffnung der neuen Waldstrasse statt.

Rund 60 Prozent des Urner Waldes ist Schutzwald und schützt Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag oder Rutschungen. Wegen des schwierigen Geländes und infolge der tiefen Holzerlöse kann die Waldbewirtschaftung im Urner Wald seit Jahrzehnten nicht mehr kostendeckend erfolgen. Die Folge sind sehr dichte Waldbestände mit hohen Vorräten und wenig Nachwuchs. Zusätzlich führen die Veränderung des Klimas dazu, dass die Bäume durch Trockenheit geschwächt werden und anfälliger auf Krankheiten und Schadenereignisse wie Wind oder Borkenkäferbefall sind.

"Unser Wald braucht eine gezielte Pflege, damit er sich gesund und klimafit entwickeln kann. Gerade im Schutzwald sind zukunftsfähige Baumarten und stabile Bestände sehr wichtig, um Gebäude und Infrastrukturen langfristig vor Naturgefahren zu schützen", erläutert Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti. "Durch das Fällen instabiler Bäume können die Forstleute mehr Licht in den Wald bringen und damit den Jungwald und auch die Artenvielfalt fördern. Auch ist es langfristig viel günstiger, den Schutzwald zu pflegen als teure Verbauungen erstellen zu müssen."

Neue Waldstrasse im Grosstal sonnseits

Als Verlängerung einer bestehenden Waldstrasse im Schloffenwald hat die Korporationsbürgergemeinde Isenthal eine 650 Meter lange neue Strasse erstellt, die der Erschliessung von Schutzwald in den Gebieten Bergwald und Langwald im Grosstal dient. Die Strasse durchquert zwei Lawinentäler und endet mit einem Holzplatz. Um den Schutz der unterliegenden Liegenschaften zu verbessern, wurden im Bereich der Talquerungen im Rahmen des Bauprojekts auch mehrere Lawinenablenkdämme erstellt. Ein Grossteil des zum Bau der Waldstrasse verwendeten Baumaterials wie Steine für die Blockmauern und Kies zur Strassenkofferung konnte vor Ort gewonnen und aufbereitet werden. Die Kosten des Waldstrassenprojekts betragen rund 640'000 Franken.

Basiserschliessung für die Schutzwaldpflege

Das Waldstrassennetz im Kanton Uri umfasst eine Gesamtlänge von rund 160 Kilometer. Die meisten dieser Strassen wurden seit den 1980er-Jahren im Rahmen von Waldbauprojekten und gestützt auf eine integrale Erschliessungsplanung gebaut. "Als Förster sind wir dafür verantwortlich, dass der Wald seine Schutz-, Nutzungs- und Wohlfahrtsfunktionen zugunsten der Öffentlichkeit erfüllen kann. Für die hierzu nötige Waldpflege dienen die Waldstrassen als zentrale Basiserschliessung. Dank der Strassen können Seilkrananlagen anstelle von Helikopter eingesetzt werden", erklärt Kantonsforstmeister Roland Wüthrich. Der Neubau von Waldstrassen im Kanton Uri ist weitgehend abgeschlossen. Das ausgeführte Projekt im Grosstal Isenthal ist eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Erschliessungsnetzes. Da diese Strasse ausschliesslich der Erschliessung von Schutzwald dient und ein Fahrverbot aufweist, ist nicht von grösseren Störungen durch die Strassenbenützung auszugehen.

Forstbetriebe und Korporation Uri sorgen für Waldpflege und Strassenunterhalt

Im Kanton Uri sind die Forstbetriebe der Korporationsbürgergemeinden für die Pflege der meisten Wälder zuständig. Damit die Waldstrassen sicher und zweckmässig benützt werden können, sorgen die Forstbetriebe auch für den Strassenunterhalt. "Der Forstbetrieb Isenthal bewirtschaftet den Schutzwald seit jeher mit viel Engagement und Herzblut. Die neue verlängerte Schloffenwaldstrasse bietet die Voraussetzung für eine effiziente und kostengünstige Waldpflege und ist somit eine lohnende Investition für ein sicheres Leben in Isenthal", führt Stefan Gasser, Präsident der Korporationsbürgergemeinde, aus. Die Bürgergemeinde Isenthal ist froh, dass das Neubauprojekt nebst Beiträgen von Bund und Kanton auch durch die Korporation Uri als Waldeigentümerin unterstützt wird. Zudem leistet die Korporation Uri einen jährlichen Beitrag an den laufenden Strassenunterhalt aller Urner Waldstrassen.

Rückfragen von Medienschaffenden: Roland Wüthrich, Vorsteher Amt für Forst und Jagd, +41 (0)41 875 23 14, roland.wuethrich(at)ur.ch

Text: Amt für Forst und Jagd, Link zum Originaltext

Bildlegende: Förster Peter Kempf, Projektverfasser Josef Walker, Baumeister Bernhard Epp, Korporationsvizepräsident Wendelin Loretz, Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti, Kantonsforstmeister Roland Wüthrich und Bürgergemeindepräsident Stefan Gasser anlässlich der Eröffnung der Waldstrasse (Bild Amt für Forst und Jagd).